Kalkan
Kalkan - Fischerdorf, Handelsplatz, Seglertreffpunkt an der Lykischen Küste
Kalkan,
angelegt über mehrere Terrassen am Hang unterhalb des “Kerevet Tepe”, ist
ein ehemaliges Fischerdorf über dessen Gründung so manche Legende im Umlauf
ist.
Da ist die Rede von einer Frau, die von der nahen Insel Meis regelmäßig mit
ihrem Boot an die Küste kam, um hier ihre Waren an die umliegenden Dörfer zu
verkaufen. Scheinbar hat die Dame ein gutes Geschäft gemacht, wenn aus ihrer
Anlegestelle gleich der größte Ort weit und breit entstehen konnte.
Eine weitere Legende erzählt die Geschichte eines Dörflers aus dieser Gegend. Die Lykische Küste soll im 19. Jahrhundert regelmäßig von marodierenden Banden geplündert worden sein. Der Bauer hat sich mit einem selbstgebauten Schild und Waffen den Banditen entgegengesetzt und hat seinen Bauernhof verteidigt. Forthin hieß er der “Kalkanli”, zu deutsch “Der mit dem Schild”. “Kalkan” heißt auf türkisch Schild aber auch Steinbutt, vielleicht gibt es dazu auch noch eine Geschichte.
So viel ist sicher: die geschützte Lage der Bucht bot sich als Hafen für den Handel an der Lykischen Küste an. Während des 19. Jahrhunderts soll Kalkan als Umschlagplatz so bedeutend gewesen sein wie Fethiye und Antalya. Aus der nahen Xanthos Ebene und vom Hochland bis nach Elmali wurden Waren mit Kamelen nach Kalkan gebracht, um von hier verschifft zu werden. Wein, Baumwolle, Getreide, Sesamsamen, Trauben, Seidekokons, Holzkohle und Bauholz von den Zeder- und Kieferwäldern des Taurus.
Heutzutage
wird der Hafen nicht mehr von Frachtschiffen sondern von Seglern aus aller
Welt besucht, außerdem finden sich hier einige Boote, die Tagestouren,
mehrtägige Rundreisen oder Tauchgänge an der Lykischen Küste anbieten.
Vom Hafen bis zur Hauptstraße nach Fethiye ist die Stadt in mehreren
Terrassen angelegt. Viele verwinkelte, enge Gassen und weißgetünchte,
zweistöckige Häuser prägen das Erscheinungsbild von Kalkan. Die
restaurierten, alten Häuser von Kalkan werden als kleine Hotels, Pensionen
und Lokale verwendet. In den alten Gassen finden sich Bars, Restaurants und
Cafes für jeden Geschmack. Bei einem Spaziergang durch die netten Gassen
Kalkans findet man neben den üblichen Souvenier-Ramschläden auch sehr viele
kleine Geschäfte, in denen Künstler und Kunstgewerbetreibende ihre
ausgefallenen Kreationen anbieten.
Kalkan ist ein ausgezeichneter Standort für ausgedehnte Wanderungen im
Mittelteil des “Lykischen Wanderweges”. Man kann in Tageswanderungen in die
Hochlagen nach “Bezirgan”, der ursprünglichen Heimat der heutigen Bewohner
von Kalkan, oder man wandert an der Küste entlang bis zu den Dünen von
Patara.
In nächster Nähe zu Kalkan sind die Ruinen von Xanthos (Hauptstadt der
Lykier) und anderer antiker Stätten wie Letoon, Patara und etwas weiter weg
Pinara. Alle diese Sehenswürdigkeiten lassen sich sehr einfach und günstig
mit dem Dolmus (Sammeltaxi) erreichen. Außerdem kann man in Kalkan bei
diversen Tauchschulen an Tauchkursen und -ausflügen teilnehmen. Diverse
Ausflugsboote bieten Tagestouren zu Badebuchten und Badestränden an. Für
einen Aufenthalt in Kalkan bieten sich verschiedenste kleine Hotels und
Pensionen an. Das
Türk Evi am Ortseingang ist wegen
seiner wohnlichen und gemütlichen Atmosphäre besonders erwähnenswert. Wer
einen längeren Aufenthalt in Kalkan plant, wird sich hier bestimmt sehr wohl
fühlen. Empfehlenswert ist auch die etwas einfachere
Gül Pension in der Nachbarschaft mit
ihrer großen Dachterrasse, von der aus man einen tollen Panoramablick über
die Bucht von Kalkan hat.
Hier noch ein Restaurant-Tipp für diejenigen, die gutes türkisches
Lokanta-Essen schätzen: das „Ali Baba Restaurant“ bietet leckere Speisen zu
reellen Preisen in echt türkischer, nicht touristischer Atmosphäre. Das
Lokal ist leicht zu finden, es liegt schräg gegenüber der Bus- und
Dolmushaltestelle.
Anreise:
Vom Flughafen Antalya dauert der Transfer mit dem Auto ca. 3,5 Stunden,
vom Flughafen Dalaman ist man in ca. 1,5 Stunden in Kalkan.