Antike Sehenswürdigkeiten Rundum Antalya - Sillyon |
|
Termessos | : | Das Matchu Pitschu Anatoliens |
Ariassos | : | Versteckt in den Bergen |
Karatay Medrese | : | Altanatolische Lehrstätte |
Murat Pasha Mosche | : | Zeitzeugen aus osmanischer Zeit |
Tekeli Mehmet Pasha Mosche | : | Das osmanische Antalya |
Perge | : | Die antike wirtschaftsmacht Pamphyliens |
Aspendos | : | die pamphylische Kulturhauptstadt |
Sillyon | : | Die Stadt auf dem Tafelberg |
Side | : | Im Zeichen des Granatapfels |
Selge | : | Ruinen im Paradies |
Der rote Turm | : | Zeitzeugen aus der Seldschukenzeit |
Seldschukische Schiffswerft | : | Die seldschukische Seemacht |
Antiocheia ad Cragum | : | Am westlichen Zipfel des antiochäischen Reiches |
Adanda-Lamos | : | Ein römisches Bollwerk |
Arycanda | : | Hoch im Taurus Gebirge |
Xanthos | : | Die Stadt der Freiheitsliebenden |
Karain Höhle | : | Leben in der Altsteinzeit |
Olympos | : | Antike Zeitzeugen am Fusse des Götterberges |
Limyra | : | Am Ostzipfel Lykiens |
Myra | : | Nikolaus und Felsengräber |
Nephilis | : | Im Herzen des rauhen Klykiens |
Selinus | : | Die antike Salzkammer |
Patara | : | Geburtsstätte Nikolaus' |
Letoon | : | Lykiens Perle |
Antiphellos | : | Ein antikes Fischerdorf |
Simena | : | Das lykische Atlantis |
Korydalla | : | Vergessen im Gebirge |
Phaselis | : | Das einstige Piratennest |
Chimaera | : | Der Feuerspeiende Drache |
Sillyon | ||
Anfahrt |
||
Etwa 23 km östlich von Antalya von der Hauptstraße 400 nach Norden abbiegen. Weitere etwa 8 km bis zum Dorf Asarköy. Die Anfahrt bis zum Dorf ist entsprechend ausgeschildert. | ||
Örtlichkeit |
||
Der ca. 200 Meter hohe, weithin sichtbare Tafelberg hat ein relativ ebenes, elliptisches Gipfelplateau, steile Berghänge im Norden, Osten und Süden und eine mäßig steile Rampe im Westen. Man kann teilweise massive Beschädigungen durch Erdbeben bzw. Erdrutsche an den Randbereichen des Plateaus feststellen. Wegen des teils steilen, sehr steinigen und felsigen, mit Geröll und Unterholz bedeckten Untergrundes ist eine Begehung des Geländes nur mit entsprechendem Schuhwerk und ausreichender Kondition zu empfehlen. Vorsicht ist bei Erdlöchern, Spalten und ungesicherten Zisternen geboten. | ||
Geschichte |
||
Sillyon (damals noch Sylviys) wurde
nach den trojanischen Kriegen durch
abgewanderte Teile griechischer
Heere gegründet. Erstmalige
schriftliche Erwähnung fand die
Stadt im 4. Jh. v. Chr. durch den
Geographen Scylax. Ab dem 3. Jh. v.
Chr. begann die Stadt mir der
Herstellung eigener Münzen.
Gemeinsam mit den Städten Aspendos, Perge, Attaleia (Antalya) und Side gehörte Sillyon zu den bedeutensten Städten des alten hellenistischen Pamphyliens. In byzantinischer Zeit war Sillyon teilweise Bischofssitz. Eine kleine Moschee erinnert an die Seldschukenperiode. Ab dem 13. – 14. Jh. n. Chr. wurde Sillyon endgültig verlassen. |
||
Besichtigung |
||
Wegen der steil abfallenden
Berghänge des Plateaus gibt es große
Befestigungsanlagen nur an der
Westseite, wo der Hang nicht ganz so
steil ist. Vorbei an den Resten des
Stadions (18) gelangt man zum „Unteren
Tor“ (15). Ähnlich wie in
Perge
ist dies eine hufeisenförmige
Toranlage mit zwei Tor-Türmen. Hier
beginnt auch die Schutzmauer für den
unteren erweiterten Stadtteil, die
bis zu einem großen rechteckigen
Wachturm (17) reicht. In der Nähe
findet man auch die Ruinen des
Gymnasiums (16).
Obwohl der Hang hier nicht so steil
ist wie an den anderen Seiten, war
er doch zu steil um z.B. von
Fuhrwerken befahren zu werden oder
anders schwere Lasten zu
transportieren. Somit wurde eine
langsam ansteigende, nach Norden
verlaufende, etwa 5 Meter breite
Rampe (13) erbaut, die durch Mauern
aus hellenistischer Zeit gestützt
wird. Diese Rampe gehört zu den
eindrucksvolleren Bauwerken, die man
in Pamphylien finden kann. Da von
dieser Rampe heute ein Stück fehlt,
muss man hier auf einem steilen, in
Serpentinen gelegten Geröllpfad, an
den Resten der Bastionen (14) vorbei,
abkürzen.
Oben angekommen wendet man sich nach
rechts und gelangt, dem Südrand des
Plateaus folgend, zu den Resten des
Theaters (7), welches mit 15
Sitzreihen recht klein angelegt war.
Durch einen Erdrutsch 1969 sind
allerdings nur noch die oberen
Sitzreihen sichtbar. Das eigentlich
in der Nähe liegende Odeon (6) von
Sillyon wurde durch diesen Erdrutsch
leider vollständig zerstört und in
die Tiefe gerissen.
Weiter am Südhang des Plateaus
entlang, wo auch eine herrliche
Aussicht auf die südliche Ebene bis
hin zum Mittelmeer genossen werden
kann, gelangt man über eine
großzügige Treppenanlage in das alte
Wohngebiet (5) von Sillyon. Ein
kleines Stück weiter im Wohngebiet
findet man die Fundamente und
bemerkenswert erhaltenen Mauern
eines Tempels (4), der von 4 Säulen
am Eingang an seiner Ost-Seite
geschmückt war.
Der Turm (1) und die beiden Gebäude
(2 und 3) im Osten des Plateaus sind
stark verfallen und lohnen kaum den
Weg dort hin, wäre da nicht die
herrliche Aussicht, die man von dort
aus in die Ebene hat. Allerding
erkennt man immer wieder die direkt
aus dem Fels gehauenen Fundamente
von Häusern und dazwischen die
Straßen bzw. Fußwege der damaligen
Wohngebiete.
Der eigentliche Stadtkern und auch
die ältesten Funde von Sillyon
finden man um die Gebäude (9, 10 und
11) in der östlichen Mitte des
Plateaus. Das größte Gebäude (11)
stammt aus byzantinischer Zeit und
dessen Zweck ist heute noch
ungeklärt (vielleicht die Palästra).
Die beiden Kleineren (9 und 10)
stammen aus hellenistischer Zeit.
Das größere der beiden Gebäude (9)
war eine öffentliche Halle, dessen
westliche Wand ca. 55 Meter lang ist
und die noch immer in einer Höhe von
über 6 Metern steht. Die Wand hat
insgesamt 10 Fensterausschnitte für
zweiflügelige (damals natürlich
glaslose) Fenster jeweils
unterschiedlicher Größe. In den
Fensterausschnitten kann man die
Vorrichtungen zur Befestigung und
zum Schließen der Fensterladen
studieren.
Das kleinste Gebäude (10) der Gruppe ist das Bermerkenswerteste, weil dessen linkes Portal innen an den Türpfosten eine der seltenen, im damals einzig in Sillyon üblichen griechischen Dialekt verfassten Inschriften enthält. Die Inschrift stammt aus dem 2. Jh. v. Chr. und ist bis heute noch nicht vollständig verstanden. |