Lykien
Die Bezeichnung dieser Landschaft am westlichen Mittelmeer, die sich an die Bucht von Pamphylien anschließt, erinnert an jenes Volk, das vor und nach der Antike hier lebte. Lykien erstreckt sich von hier, dem nordöstlichen Zipfel der Bucht, auf einer gedachten Linie weiter Richtung Westen bis Fethiye, dem antiken Telmessos und schließt alles mit ein, was südlich davon liegt.
Was den Ursprung des Wortes „lykisch/Lykier“ betrifft, gehen die Meinungen auseinander: Eine Mehrheit vertritt die Ansicht, lykisch käme von „lux“, also Licht; Lykien wäre demnach das „Land des Lichts“. Eine wesentliche Stütze dieser These ist, dass Apollon, der als der Gott des Lichts gilt, Lykien erschaffen haben soll. Homer schreibt in der Ilias, „der die Wege erleuchtende und Mysterien erhellende Gott“ sei Lykier gewesen. Das Volk von Lykien bezeichnet man demzufolge als die „Lykier“. Während Herodot berichtet, die Lykier seien von Kreta nach Lykien gekommen, gibt es auch Vertreter der Auffassung, sie seien ursprünglich in Anatolien beheimatet gewesen.
An der anatolischen Mittelmeerküste gibt es keine bedeutsame Insel. Das Ufer zieht sich einförmig dahin, bis es an den lykischen Stränden kleinere und größere Buchten aufweist und unregelmäßiger verläuft. Damit bildet sie den Übergang zur labyrinthisch verschlungenen Ägäis-Küste.
Lykien wird in Ost-, Mittel-, und Westlykien unterteilt.
Die wichtigste unter den bedeutenden Städten West-Lykiens war Phaselis mit seinen drei Häfen. Südlich davon lagOlympos, wo man ankern konnte. Im Osten der Bucht von Finike, bei Kumluca lag Rhodiapolis, wo einst der in antiker Zeit wegen seines Reichtums legendäre Opramoas lebte.