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Köstlichkeiten aus dem Meer

Die Küche von Antalya ist in jeder Hinsicht typisch für die Mittelmeerregion. Frisch gefangene Fische und Meeresfrüchte bereichern die Speisekarte ebenso wie die vielfältigen Gerichte aus verschiedenste Esskulturen, weil die beherrschende Position der Stadt über den Seehandel dazu führte, dass sie während der gesamten Geschichte in die Gegend kamen und adaptiert wurden. Direkter Kontakt mit Afrika, dem Nahen Osten und arabischen Kulturen, der Seehandel mit den ägäischen Inseln und Venedig sowie die Anbindungen zum Land leisteten einen Beitrag zur Produktvielfalt im Gebiet von Antalya.

Corneille Le Bruyen, 1728

Das Geheimnis der Schiffswracks

Die untergegangenen Schiffe in Antalya und Umgebung liefern sehr wertvolle Informationen über die Nahrungsproduktion und den Lebensmittelhandel der Geschichte. Die in der Nähe der Schiffwracks gefundenen Amphoren geben Hinweise auf die Seehandelsrouten. In der Antike wurden viele flüssige und feste Lebensmittel, insbesondere Wein und Olivenöl, in Amphoren transportiert. Zahlreiche Produkte wie Sirup, Honig, Essig, Oliven, Weintrauben, Feigen, getrockneter oder in Salzlake eingelegter Fisch wurden von Antalya aus in andere Mittelmeerhäfen verschickt.

Das Schiffswrack aus der späten Bronzezeit, das im Jahre 1982 im Landkreis Kaş 8,5 Kilometer südöstlich von der Landzunge Uluburun von einem Schwammtaucher gefunden wurde, wurde auf Ende des 14.Jahrhunderts v. Chr. datiert. Es wird angenommen, dass es sich um ein lykisches Handelsschiff handelt. In den Amphoren von Uluburun wurden Mandeln, Feigen, Oliven, Weintrauben, Schwarzkümmel, Sumach, Koriander, Granatäpfel, Weizen und Gerste transportiertDer intensive Lebensmittelhandel ist eines der wichtigsten Elemente, die Antalyas Geschichte geformt haben. Die Attraktivität der mit wertvollen Waren beladenen Schiffe schürte die Seeräuberei, eine Zeit lang übernahmen sogar die sehr mächtig gewordenen pamphylischen Piraten vollkommen die Kontrolle über das Gebiet. Bei den Ausgrabungsarbeiten kommen erstaunliche Informationen über das Ausmaß des Nahrungsmittelverkehrs zwischen den Mittelmeerhäfen zum Vorschein. Z.B. wurden aus der antiken Stadt Sagalassos, die sich in einem ziemlich bergigen Gebiet befindet, rot lasierte, feine Teller verschickt und vom Hafen von Alexandria kamen nur in der Gegend des Nil zu findende, seltene Fische geräuchert und getrocknet auf den Tisch nach Sagalassos.

Blaue Flagge

An der Kampagne der Blauen Flagge beteiligen sich weltweit 49 Länder und die Türkei belegte im Bereich der Anzahl an zertifizierten Stränden in den letzten drei Jahren konstant den vierten Platz. Allein an der westlichen Mittelmeerküste befinden sich 118 Strände und Häfen, die mit der Blauen Flagge gekennzeichnet sind.

Neben diesen Stränden gibt es in Antalya über 80 Tauchplätze und 68 genehmigte Tauchzentren, die im Türkischen Unterwassersportverband registriert sind. Taucher jeden Erfahrungsstandes, ob Profis oder Amateure, können 12 Monate im Jahr im tiefen blauen Meer tauchen.

Die Reise der Nahrungsmittel

Seit der Antike war die Route Alexandria-Zypern-Antalya ein wichtiger Handelsweg. Auch die Häfen von Phaselis, Side, Perge und Alanya wurden zum Schauplatz eines äußerst regen Handelsverkehrs. Die Fruchtbarkeit Mesopotamiens erreichte von Syrien aus die Küste von Antalya und gelangte in die Häfen von Kreta, Rhodos, den ägäischen Inseln, Istanbul, Athen, Izmir, Venedig und Marseille. Eine andere Route verlief von Indien über Ägypten und nahm dann den gleichen Verlauf.

Dieser Lebensmittelverkehr hielt die ganze Geschichte hindurch ohne Unterbrechung an und das fruchtbare Gebiet von Antalya wurde dadurch unvorstellbar reich. Aus Afrika kamen Gemüsesorten wie Okraschoten, Muskraut und Taroknollen und wiederum über Afrika die ursprünglich aus Südamerika stammenden Erdnüsse, die hier schnell heimisch wurden. Die durch portugiesische Seefahrer dem Mittelmeer bekannt gemachte Orange chinesischer Herkunft wurde so beliebt und akzeptiert, dass sie zum Symbol der Stadt Antalya wurde. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich Antalya in ein Paradies für Zitrusfrüchte. Die Reise der Banane aus Indien führte über die Arabische Halbinsel und Ägypten und endete in Anamur. Tomate und Paprika, zu deren Ehren Statuen in Finike errichtet wurden, kamen durch Christoph Kolumbus‘ Entdeckung Amerikas hierher und die Aubergine brachten noch früher arabische Kaufmänner aus Indien in die Türkei. All diese Produkte sind Geschenke des Seehandels an die Gegend von Antalya. Tagtäglich werden diese Köstlichkeiten von exotischen Obst- und Gemüsesorten ergänzt und verwandeln Antalya ganz und gar in einen Paradiesgarten.Der Reiseschriftsteller Evliya Çelebi nannte Antalya „den Hafen von Ägypten“. Von Kamaraddin-Aprikosen, die der Schriftsteller und Kaufmann Ibn-Battuta zur Zeit der Osmanen so gelobt hatte, bis hin zu Safran, von dem die Menschen aus Venedig nicht genug bekommen konnten, wurden von diesen Küsten aus zahlreiche Lebensmittel wie Weizen, Gerste, Walnüsse, Sesam und Käse ausgeführt. Der wertvolle Reis, Zucker und Jemen-Kaffee von der Arabischen Halbinsel wurde vom Hafen von Antalya aus über den Landweg in den Topkapı-Palast nach Istanbul gebracht.

Antalya hat sich seine Besonderheit als Ausfahrtsort für Waren aus Anatolien und gleichzeitig als Eingangstor für Waren aus Syrien, Ägypten und Indien die gesamte Geschichte hindurch bewahrt.

Meeresschätze

Die Fische und Meeresfrüchte aus dem klaren Wasser der Küsten von Antalya sind sehr vielseitig. Die Fischerei stellt seit dem Altertum eine wichtige Einkommensquelle dar.

Im Uluburun-Wrack wurde jede Menge Fischerausrüstung wie Angeln, Fischharpunen mit Widerhaken, Fischnetzblei und Weberschiffchen für das Netzflicken gefunden. Aus der Zeit des Römischen Reiches stammende Fischergrabsteine zeigen, wie verbreitet dieser Beruf war. Von den Mittelmeerfischen gelten die Meerbrassen, Rotbrassen, Brassen, Brandbrasse und Rotbarben mit ihrem roten Fleisch als sehr beliebt. Der im ägäischen Raum als Brauner Zackenbarsch (Orfoz) bekannte Zackenbarsch heißt mit regionalem Namen „Arabischer Fisch“. Der einst nur von den Fischern verzehrte Zackenbarsch ist heute einer der beliebtesten Fische aus Antalya. Vor allem die Sorte „Glupschauge“ ist sehr gefragt und wird gerne gedünstet, auch die daraus zubereitete „Fischkopf-Suppe“ ist berühmt. Gegrillt schmeckt er auch am Spieß oder als Filet sehr gut. Auch der in der Türkei auch als „Schweinefisch“ bekannte Drückerfisch ist ein beliebter Fisch der Region. Der „Papageifisch“ in der Gegend von Kaş und Kalkan ist genau das Richtige für abenteuerlustige Feinschmecker. Dieser Fisch muss gegessen werden, ohne dass seine giftige Haut platzt.

Manchmal erhalten die Fische interessante regionale Namen. Die gelbgestreifte Meerbarbe wird hier „die Hose des Paschas“ genannt, die Goldbrasse heißt „Mendik“. Der knallrote gestreifte Soldatenfisch ist auch als Indischer Fisch oder Soldatenfisch bekannt. Die Fischjungen des weißen Thunfisches werden „Pummelchen“ und das große Exemplar der Atherina „Zuckerfisch“ genannt.Die Zahl der leckeren Fische aus dem Meer von Antalya ist unerschöpflich. Stachelmakrelen,Bakalaryus-Fisch, Barakkudas, Schnauzenbrassen, Weißer Zackenbarsch, Wolfsbarsch, Meeräsche, Schwertfisch…

Es ist eine interessante Tradition in Antalya, Fisch mit Taratorsoße, einer Soße aus Essig, Olivenöl und Nüssen, zu servieren. Fisch mit der Telatur oder Talatur genannten Taratorsoße mit Walnüssen oder mit Tahin (ölige Sesampaste) sind typische Rezepte der Region. Im Binnenland von Antalya gibt es eine ganz andere Fischwelt. Der Karpfen aus den Seen und die rot gepunkteten Forellen der kühlen Bäche des Taurus sollte man unbedingt probieren.

Fisch mit Talatursoße

Zutaten

1 kg Meerbrassen

Salz

Mehl zum Wenden

Olivenöl zum Braten

Für die Soße

1 Tasse feingehackte Walnüsse

¾ Tasse lauwarmes Wasser

2-3 Knoblauchzehen

Saft von 1 Zitrone

1 TL Salz

evtl. Petersilie

Zubereitung

-Fische putzen, waschen, salzen und in einem Sieb abtropfen lassen.

-Etwa 1/2 Tasse Mehl in einen Teller geben. Fische darin wenden und überflüssiges Mehl abschütteln.

-In der Pfanne etwa 1/4 Tasse Olivenöl erhitzen und die Fische in 3-er oder 4-er Portionen braten. Gebratene Fische auf einem mit Küchenpapier ausgelegtem Teller beiseite stellen.

-Für die Soße Knoblauchzehen mit Salz im Mörser zerdrücken. In einer Schüssel gehackte Walnüsse, Knoblauch, Zitronensaft und warmes Wasser zu einer Soße verrühren. Evtl. 1-2 EL des Bratfetts hinzufügen.

-Fische auf einem Teller anrichten und mit der Walnusssoße beträufeln. Je nach Geschmack mit reichlich feingehackter Petersilie garnieren.

 

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